Meine Studienreise nach China – zwischen Yin und Yang
Oktober dieses Jahres war es endlich soweit. Die heiß ersehnte Studienreise nach China, Hangzhou und Shanghai, wurde endlich wahr.
Diese Reise hielt viele Premieren für mich bereit. Mein erster Langstreckenflug und noch dazu ohne meinem Partner. Gleichzeitig auch die erste Reise nach Asien. Dementsprechend Reise- und Lampfenfieber hatte ich vor dem Antritt. Würden mich die Großstädte mit ihren Millionen Einwohnern, denn nicht erdrücken? Wie komme ich mit dem Lärm und Trubel dort zurecht? In mir aber immer das sichere Gefühl, dass dieser Trip genau das richtige für mich ist.
Gut aufgehoben in einer Gruppe toller Frauen war es dann auch so. Von Anfang an klappte alles wie geschmiert – bis auf ein wenig Schlafentzug durch den Nachtflug – und ich konnte dieses Abenteuer mit jedem Zug genießen.
Wir hatten ein Fortbildungprogramm an der renommierten medizinischen Zhejang Universität in Hangzhou. Von unserer Lehrerin Claudia Lorenz geplant und organisiert, wurde dies perfekt umgesetzt. Professorinnen und Professoren der UNI unterrichteten uns zu den Themen Menopause, Diabetes, Hashimoto, Puls- und Zungendiagnostik sowie dem großen Thema von Fettleber, Hypercholesterinämie und hohen Blutdruck. Das zuvor bereits erlernte wurde zum großen Teil bestätigt und um weitere Weisheiten der traditionellen chinesischen Medizin erweitert. Zum Abschluss erhielten wir alle ein Zertifikat der Universität. 📜
Dass die TCM in China gelebt wird, bemerkt man schon beim Frühstück! Die Buffets in den Hotels sind wahrhaftig ein Traum für Frühstücksliebhaber:innen. Der Großteil davon ist natürlich warm und gekocht – von Suppen über Congee, gefüllte Dumplings, Ei-Variationen, Gemüse bis zum leckeren Reiskuchen und Mojis ist alles vertreten. Eine wahre Gaumenfreude! 🍳
Auch die Teekultur spiegelt sich allseits wieder. So hatte unsere Lieblingsporfessorin immer eine Thermoskanne mit ihrem Kräutertee dabei. Diese Thermoskannen sieht man sogar bei der gut vertretenen Exekutive unterwegs. In beinahe jedem Lokal gehören Tee oder heißes Wasser zum Standard. Selbst am Flughafen kann man neben kaltem auch heißes Wasser zapfen.
Insgesamt findet sich viel yangige Energie im Land der aufgehenden Sonne. Viele Menschen, Verkehr, scharfes Essen, Hochhäuser und dicht verbaute Gebiete, geschäftiges Treiben in Einkauszentren und Metro. Trotz allem wirken die meisten Menschen sehr ruhig und entspannt. Man könnte meinen, sie sind in ihrer Mitte. Auch wenn das Handy sehr präsent ist, ohne das man in China quasi nicht funktionieren kann, da es als häufigstes Mittel zur Zahlung gilt. Mir ist auch aufgefallen, dass es in China sehr wenige übergewichtige Menschen gibt. Wohl ein Zeichen des warmen Essens und Trinkens sowie dem Umstand, dass eher wenig Kohlehydrate gegessen werden. Brot oder Milchprodukte sieht man in China sehr selten.
Die Kräutermedizin findet man dafür in jedem Supermarkt wieder. Dort kann man wunderbare Kräuterteemischungen kaufen oder auch Einzelkräuter, wie etwa das begehrte Qi-Tonic Ginseng. Auch die Apotheken sind bestens gerüstet. Dort kann man als Patient einen Termin mit einem TCM-Praktiker wahrnehmen. Ohne Voranmeldung erscheint man und wartet dann auf die Begutachtung oder Therapie. 🌿
So funktioniert das auch in zahlreichen Spa- und Massagezentren. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Man spaziert hinein und liegt innerhalb ein paar Minuten schon auf der Liege oder im Massagesessel. Die Preise sind aus unserer Sicht sehr moderat, weshalb ich mir gleich 3 x diesen Genuss gönnte.
Yin-Energie fanden wir am Westsee – Xi Hu – inmitten der Großstadt von Hangzhou. Dort gibt es keine Hochhäuser, dafür sehr viel mehr Natur und Parks, sowie wunderbare Promenaden, die natürlich ebenfalls gut besucht sind. Der Westsee ist eines der beliebtesten Reise- und Ausflugsziele der chinesischen Bevölkerung und als „Westler“ waren wir dort eher eine Attraktion. Im Hintergrund des Westsee finden sich Hügelland und Teeplantagen, von der wir auch eine besuchten. In den zahlreichen Teehäusern kann man wunderbar die Seele baumeln lassen. Bei einer Teezermonienmeisterin wurden wir in dieser Kunst unterrichtet und erfuhren Wissenswertes über den grünen Tee, der im Umland von Hangzhou angebaut wird. Dieser Tee wird kaum exportiert – zumindest nicht die besonders wertvolle Ernte des Frühjahrs – diesen Tee trinken die Einheimischen lieber selbst. 🍵
Besonders war auch, dass sich die Menschen immer wieder an den unterschiedlichsten Plätzen treffen, um gemeinsam zu tanzen, Tai Chi oder auch andere Sportarten zu praktizieren. Zu jeder Tageszeit, aber vor allem abends, trafen wir immer wieder auf solche Spots. 🕺💃 Die Leute sind übrigens alle sehr freundlich und hilfsbereit und haben viel Geduld, wenn man sich mal nicht gleich gut verständigen kann.
Die letzten Tage unserer Auslandsreise verbrachten wir in Shanghai. Eine spannende Stadt in der das Leben pulsiert. Hier waren bereits mehr „Westler“ unterwegs und die Zeichen des Tourismus spürbarer. Leider waren die 2 1/2 Tage viel zu kurz, doch das was wir gesehen haben, war schön und hochinteressant. Vor allem die Altstadt von Shanghai und der Shanghai Tower haben uns tief beeindruckt.
By the way – Shopping in China ist toll – über Tee’s, passende Teesets, ausgefallene Snacks bis hin zur Seide und zahrleichen Souveniers kann man hier unendlich viel Geld ausgeben. Es gibt dort eigentlich nichts was es nicht gibt. Die Wink-Katze lässt grüßen 😻!
Ich nehme also zahlreiche neue Inspirationen und Weisheiten von diesem Abenteuer mit nach Hause und auch mit in meine Beratungen und Workshops. Ihr könnt euch auf viele neue Ideen freuen. ☯️




Shanghai
China Style


