Was haben Feminismus und Emanzipation mit der TCM-Ernährung zu tun?

Nun ich bin bekennende Feministin. Auch wenn dieses Wort für viele Männer und sogar Frauen ein Unwort, begleitet von vielen Vorurteilen, ist, ebenso wie der Begriff der Emanzipation. Dieses Urteil erschließt sich mir jedoch nicht. Wer kann guten Gewissens dagegen sein, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben? Und zwar in jeglicher Hinsicht – politisch, wirtschaftlich, sozial und rechtlich. Frei in ihren Entscheidungen!

Der Begriff Feminismus ist außerdem sehr weitläufig und es gibt unterschiedliche Strömungen, letztendlich wollen wir Frauen ein friedliches Miteinander aller Geschlechter und haben keineswegs vor die Männer zu übervorteilen.

Was hat das aber jetzt mit der TCM-Ernährung zu tun?

In meinen Beratungen und Gesprächen mit Klientinnen stelle ich immer wieder fest, dass Frauen, dem Hausfrieden zu Liebe, auf ihre – für sie am besten verträgliche Kost – verzichten. Meist sind sie immer noch für die Zubereitung der täglichen Speisen zuständig und das Ergebnis sollte natürlich allen schmecken. Dafür habe ich Verständnis und Essen sollte immer auch Genuss bedeuten. Umgekehrt sollte auch der Mann, Freund Verständnis für die Bedürfnisse seiner Frau haben. Häufige  Fleischmahlzeiten gehören in unseren Breiten zum Status quo, sind aber eher in kleinen Mengen empfehlenswert. Scharfe Gewürze tun nicht Jeder und Jedem gut und so sollte die Individualität beim Essen berücksichtigt werden. Auch die abendliche Jause ist gerade in Österreich sehr beliebt, fast täglich kommt Brot auf den Tisch. Bei meinen Beratungen, Kursen und Vorträgen propagiere ich allerdings etwas anders – nämlich warme Kost am Abend, am besten Suppe oder Eintöpfe.

Da höre ich dann oft, dass das ja keiner mag und niemand in der Familie Verständnis dafür hat. Auch die Kinder möchten weiterhin die gewohnten Mahlzeiten konsumieren und wenn die Unterstützung des Mannes fehlt, ist es für die Frauen zu Hause fast unmöglich den Speiseplan umzustellen.

Und schon sind wir am Punkt der Emanzipation angelangt. Mal ganz ehrlich, welcher Mann würde sich von einer Frau vorschreiben lassen, was er täglich ist? Ich weiß wovon ich spreche, denn ich bin selbst betroffen 😉. Nur habe ich mich „essens-technisch“ bereits emanzipiert. Ich bin nicht mehr bereit, Speisen zu essen, die mir nicht guttun und nicht meiner Konstitution entsprechen. Ich koche unter der Woche abends fast immer mein „eigenes Süppchen“ – immer mit dem Angebot meinen Freund mit zu versorgen.  Wenn er das Angebotene nicht essen mag, dann muss er sich selbst an den Herd stellen bzw. sich seine Jause machen. Und ja, das funktioniert. Wir essen auch so oft gemeinsam und niemand ist böse auf den anderen. Wenn seine Jungs bei uns sind, schwingt er großteils den Kochlöffel für ihre Verpflegung und ich bereite mir etwas für mich Bekömmlicheres zu, wenn das notwendig ist. Alles kein Beinbruch. An den Wochenenden finden wir meist ein Essen, das für uns beide passt. Und ja, er isst immer wieder mal Dinge, die er nicht soooo sehr mag, die aber bestimmt gut für ihn sind. Somit hat sich auch sein Essverhalten mit der Zeit verbessert. 😊

Mit kleineren Kindern ist das natürlich nochmals schwieriger. Aber vielleicht mögen die Kleinen sogar Mamas Kost lieber? Und Frau kann sich ev. selbst ein Stück Fisch oder Tofu braten und für den Liebsten ein Stück Fleisch. Auch das funktioniert. Oder er stellt sich mal an den Herd und kocht sein Lieblingsgericht für sich und die Kinder und eine Alternative für seine Liebste.

Es gibt so viele Möglichkeiten ein Miteinander zu finden, ohne dass jemand den Kürzeren zieht. Es ist nicht immer leicht neue Gewohnheiten, Essenzeiten, Kochrituale einzuführen, aber es lohnt sich, es auszuprobieren.

Also liebe Frauen – emanzipiert euch und steht für euch ein. Eine gesunde ausgeglichene und glückliche Frau ist auch für den Mann zu Hause ein Gewinn und für die Kinder sowieso.

Similar Posts

One Comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert